Sekundäre Pflanzenstoffe - gesund & heilend

Bereits in der Antike waren die Heilwirkungen von Pflanzen bekannt und wurden entsprechend genutzt. In jüngerer Vergangenheit hingegen wurden wir mehr oder weniger nur über die ungünstigen Eigenschaften verschiedener Pflanzeninhaltsstoffe informiert 
(z. B. über Blausäure oder Phytinsäure). Aufgrund intensiver Forschungen in den letzten Jahren rücken die sekundären Pflanzenstoffe mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften wieder zunehmend ins positive Licht.

Den Pflanzen dienen die sekundären Pflanzenstoffe  zur Abwehr gegen Schädlinge, aber auch als Farb-, Duft- und Aromastoffe und als Wachstumsregulatoren. Für uns Menschen haben sie eine sehr vielfältige, gesundheitsfördernde Wirkung.

Sekundäre Pflanzenstoffe - Wirkungen

Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass ein täglich hoher Verzehr von Obst und Gemüse das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken deutlich verringert. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck und altersbedingte Augenerkrankungen treten seltener auf. Zu beachten ist, dass die Zufuhr über die herkömmlichen pflanzlichen Bio-Lebensmitteln erfolgen muss - also nicht über Nahrungsergänzungsmittel, dies könnte wiederum negative Wirkungen mit sich bringen.

Welche Inhaltsstoffe sind wo enthalten

Inhaltsstoffe ak am ao at im eh Br Cs Bgs Vorkommen
Anthocyane x x x x rote, blaue, violette Obst und Gemüse, rote und schwarze Hülsenfrüchte
Carotinoide x x x Carotine in orange-rot-gelben Obst und Gemüse, Xanthophylle in grünblättrigem Gemüse
Flavonoide x x x x x in vielen Obst- und Gemüsesorten wie Zwiebeln, Kohl, Äpfel (vor allem in Randschichten) und Rotwein
Glucosinolate x x x x x Kohlgemüse, Senf, Kresse, Meerrettich
Monoterpene x Orangen- und Grapefruit, Schalen der Zitrusfrüchte, Ingwer
Phenolsäuren x x x in vielen Obst- und Gemüsesorten (v. a. in Randschichten), Kaffee, Vollkorn, Kleie, Kartoffeln mit Schale
Phytinsäure x x x x x u. a. in Getreide, Hülsenfrüchte, Paranüssen, Mandeln, Erbsen, Soja, Hafer, Mais
Phytoöstrogene x x Isoflavone in Soja, Klee ; Lignane in Vollkorn, Ölsaaten, Leinsamen
Phytosterine x x in fettreichen Pflanzenteile, Getreide, Nüsse, Saaten, native Pflanzenöle
Proteaseinhibitoren x x x u.a. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Getreide
Saponine x x x x x Lakritze, Hülsenfrüchte, Spinat, Spargel, Hafer
Sulfide x x x x x x x x Knoblauch, Zwiebel, Lauch
Erläuterung zu o. g. Abkürzungen
ak = antikanzerogen
am = antimikrobiell
ao = antioxidativ
at = antithrombotisch
im = immunmodulierend
eh = entzündungshemmend
Br = Blutdruck regulierend
Cs = Cholesterin senkend
Bgs = Blutglucose stabilisierend

Die Bioverfügbarkeit beim Menschen ist sehr unterschiedlich. Bei Anthocyane, Saponine, Flavone, Phytinsäure und Carotinoide (aus unerhitzten Lebensmitteln) ist sie niedrig, bei Phytosterine, Phenolsäuren, Proteaseinhibitoren ist sie eher mittel und bei Carotinoide z. B. ß-Carotin (bei erhitzen Lebensmitteln), Glucosinolate, Flavonoide (ohne Anthocyane und Flavone), Phytoöstrogene, Monoterpene und Sulfide ist sie hoch.
Die Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen sind u. a. auch abhängig von Sorte, Jahreszeit, Reifegrad, Ernte-, Lager- bzw. Transportbedingungen und natürlich von der Verarbeitung. Sie befinden sich meist in den Schalen, äußere Schichten und Blättern. Eine genaue Zufuhrempfehlung kann derzeit noch nicht gegeben werden. Daher sollte man darauf achten, dass mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse täglich auf dem Speiseplan stehen - vorzugsweise frisch und bio. Ein langfristig zu niedriger Verzehr wird mittlerweile als krankmachender Faktor angesehen.

Polyphenole

Sie zählen aus ernährungswissenschaftlicher Sicht zu den interessantesten sekundären Pflanzenstoffen. Zu den bekanntesten Untergruppen gehören hier die
  • Cumarine
  • Lignane
  • Flavonoide
  • Phenolsäure
Laut Untersuchungen entfalten sie eine der stärksten antioxidativen Wirkungen. Eine an Polyphenolen reiche Ernährung schützt vor chronischen Krankheiten sowie bei Stress, Entzündungen und vor UV-Strahlung. Wissenschaftler sprechen immer öfter dafür, dass eine regelmäßige Zufuhr bei zunehmenden Alter chronische Krankheiten minimieren.

  • Quellen

    Dr. B. Watzl - Sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien in der

    Alltagsernährung, 

    Biesalski, 

    DGE, 

    COS, 

    Bioactive compounds in plants –

    benefits and risks for man and animals

    Proceedings from a symposium held at

    The Norwegian Academy of Science and Letters,

    Oslo, 13 – 14 November 2008

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